Holzschnitzarbeiten

Die Holzschnitzkunst ist wohl eines der traditionsreichsten Handwerke. Seit vielen Hundert Jahren nutzten die Handwerker die relative Untätigkeit der dunklen und kalten Wintermonate, um sich mit einem Vorrat der damals üblichen hölzernen Gebrauchsgegenstände zu versorgen.  Besteck, Brettchen, Feldgerät, Schüsseln und Teller  wurden zum Eigenbedarf genutzt oder auf den Märkten zum Kauf angeboten.

Zum Schnitzen verwendet man kurzfaserige, homogene Holzsorten. Das beliebteste Schnitzholz ist Linde. Mit diesem lassen sich detailreiche, feine Schnitzereien anfertigen. Das Berufsbild Schnitzer umfasst den Holzschnitzer im Allgemeinen und den Bildschnitzer (Holzbildhauer) im Besonderen. Dabei unterscheidet man die Schnitzkunst, die die Herstellung von Kunstwerken durch das Bearbeiten von Holz bezeichnet, und das handwerkliche Schnitzen, worunter man das Herstellen von Gebrauchsgegenständen und die Verzierung durch Schnitzwerk (beispielsweise Kerbschnitt) versteht.

Mit der Routine und den immer besser werdenden Werkzeugen und Möglichkeiten der Bearbeitung wurde immer mehr von der reinen Bedarfs-Arbeit abgewichen und es entstanden zunehmend ausgefallenere und aufwändigere Kunstgegenstände profaner und sakraler Natur, die neue Käuferschichten, auch im gutbürgerlichen und klerikalen Bereich erschlossen. Auch heute noch werden vielfach in Heimarbeit Kunstgegenstände aus Holz produziert.